Ajax rettet den leblosen Körper des Helden Achilleus, Odysseus klammert sich an ein Schaf des Zyklopen Polyphem, um so aus dessen Höhle zu entfliehen, die Dichter Alcaeus und Sappho singen Verse, … Dies sind nur einige der Themen, die zehn atemberaubende Vasen aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. erzählen. Sie präsentieren die zeitlosen Mythen der griechischen Kultur indem sie die Sprache der Kunst mit der der abendländischen Literatur verweben.
Derzeit sind diese herausragenden Beispiele attischer Vasenmalerei mit schwarzen und roten Figuren im sizilianischen Museum „Pietro Griffo“ im archäologischen Park des Tals der Tempel in Agrigento zu bewundern (18.12.2024-18.5.2025). Die Sonderausstellung mit dem Titel „Von Girgenti nach München. Von München nach Agrigento. Die Rückkehr der Ciantro Panitteri Vasen nach Agrigent“ ermöglicht nach zweihundert Jahren erstmals die Präsentation der Vasen an ihrem Ursprungsort – Startschuss für die Veranstaltungen der Stadt Pirandello, der „Italienischen Kulturhauptstadt“, im Jahr 2025.
Leo von Klenze (1784-1864), Hofarchitekt in München, Landschaftsmaler und vielfacher Italien-Reisender, konnte Prinz Ludwig I. von Bayern (1786-1868) dazu überreden, die hochkarätige Sammlung von 47 attischen Vasen 1824 zu erwerben. Sie gehörte Giuseppe Panitteri (1776-1828), Domvorsteher von Agrigent, einem Gelehrten der Archäologie und der bildenden Künste, der sie auf einem Grundstück in seinem Lehen gefunden hatte. Diese wertvolle Sammlung, wurde 1923 dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds übereignet und wird dauerhaft in den Staatlichen Antikensammlungen München verwahrt.