Eine Chaiselongue für die Roseninsel

Balthasar Frank: Chaiselongue für die Roseninsel, 1855/1856, Ahorn poliert, gepolstert, Wittelsbacher Ausgleichsfonds, Inv. Nr. M I 585 a, Foto: © Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung / Tobias Schlenker

Wer würde es sich nicht gerne auf der Roseninsel auf einer einladenden Chaiselongue bequem machen wollen? Dieses Privileg kam jedoch nur den bayerischen Königen zu. Es war König Maximilian II. von Bayern, der die kleine Insel vor dem Westufer im Starnberger See für sich entdeckte und dort nicht nur einen zauberhaften Park mit Rosengarten anlegen ließ – entworfen von Peter Joseph Lenné und ausgeführt von Carl von Effner –, sondern auch eine kleine Villa, das sogenannte „Casino“, bei dem Architekten Franz Jakob Kreuter in Auftrag gab. Doch der König hatte aufgrund seines frühen Todes, die Idylle kaum genießen können. Sein Sohn, Ludwig II. von Bayern, entdeckte den Ort schließlich für sich und machte ihn zu einem seiner Lieblingsaufenthalte. Hier empfing er ausgewählte Gäste wie Zarin Maria Alexandrowna, Richard Wagner oder Kaiserin Elisabeth von Österreich.

Doch trotz der hochrangigen Gäste, war die Ausstattung des Casinos erstaunlich einfach gehalten. Die traditionsreiche Münchner Schreinerwerkstatt von Balthasar Frank hatte in den Jahren 1855/56 schlichte, helle Ahornmöbel entworfen, die im auffälligen Gegensatz zu den sonst so aufwendigen Einrichtungen der königlichen Residenzen und Schlösser stehen.

Die noch erhaltenen Originalmöbel befinden sich heute in der Obhut des Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der nun die Chaiselongue als Dauerleihgabe für die Roseninsel zur Verfügung gestellt hat. Nach einer Restaurierung durch die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung kehrt sie somit an ihren Ursprungsort zurück, wo sie von den Besucherinnen und Besucher betrachtet – wenn auch nicht benutzt – werden kann.

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